Fotografieren mit Blitz für Einsteiger & Interessierte

Der moderne Aufsteck-Blitz / Systemblitz

In diesem Beitrag werden die Funktionen eines typischen modernen Systemblitzes vorgestellt – auch so, dass dies jeder versteht. Diese Geräte erscheinen in ihrer Ausstattung zunächst recht komplex, sind aber im Grunde recht verständlich erklärbar.

So – Sie besitzen also ein modernes Blitzgerät… So süffisant könnte dieser Artikel beginnen. Tatsächlich stellt der Blitz für viele – auch für langjährige – Fotofreunde immer noch ein Mysterium dar und wirkt befremdlich.

Eine Digitalkamera mit aufgesetztem Aufsteckblitz steht vor weißem Hintergrund.

eine moderne Digitalkamera mit hierzu passendem Aufsteckblitz (»Systemblitz«)

Ich möchte sozusagen etwas Licht in die Sache bringen: An dieser Stelle sollen nun die einzelnen Funktionen eines solchen Aufsteckblitzes besprochen werden. Los geht’s – Wir fangen ganz unten an:

Der Blitzfuß

Der »Blitzschuh« sitzt oben auf der Kamera. Er wird häufig auch als Hot-Shoe bezeichnet. Dort hinein möchte der »Blitzfuß« – und dieser befindet sich am Blitzgerät ganz unten:

Ein Blitzgerät liegt seitlich auf weißem Hintergrund, der Blitzfuß mit den Kontaktpins ist zu sehen.

Blitzfuß mit Pins eines Nikon-kompatiblen Systemblitzes (Dritthersteller)

Betrachten Sie hierzu die Anordnung der Pins. Diese ist nämlich je nach Kamerasystem (Hersteller) anders. Das bedeutet, dass Systemblitzgeräte nur (gescheit) funktionieren können, wenn sie den richtigen Schuh anhaben, also kamerakompatibel sind: Das jeweilige Gerät muss also beispielsweise für Canon ausgelegt sein, für Nikon oder für Olympus usw. Das selbe gilt auch für Funkauslöser, bei denen Automatikoptionen übertragen werden sollen (die s. g. TTL-Funktionalität).

Ausnahme: Manuelle Blitzgeräte. Dies sind günstige Universalblitzgeräte, die keine Blitzautomatik besitzen: Wie bei einem Studioblitz muss man an ihnen die Licht-Leistung manuell einstellen. Sie besitzen nur einen einzigen Pin in der Mitte.

Detailansicht zweier Blitzfüße mit unterschiedlicher Pin-Anordnung
Der rechte Blitz ist dann kompatibel zu allen Kameras mit Standard-Bitzschuh, also herstellerunabhängig. Dafür gibt es keine Belichtungsautomatik, kein HSS, kein Autofokus-Hilfsraster.

Und daher sind sie für alle Kameras mit dem Standard-Blitzschuh kompatibel, da sich in dessen Mitte immer der mindestens nötige Auslöse-Pin befindet. Kontakte für einen Datenaustausch zwischen Kamera und Blitz gibt es hier nicht. Es geht hierbei nur um das Auslösen selbst.

manuelles Blitzgerät mit Einstellknöpfen für die Leistung auf der Rückseite

Solch ein manuelles Blitzgerät passt auf fast jede Kamera.

Es werden heute auch viele rein manuelle Universal-Blitzgeräte produziert (meist durch Fremdhersteller). Sie besitzen keine Schnittstelle zur Kamera. D. h. man muss die Leistung manuell definieren oder sie bieten einen integrierten Licht-Sensor zur automatischen Lichtdosierung.

Viele dieser E-Sonnen bieten zudem an ihrem Blitzfuß eine Verriegelung gegen Herausrutschen an.

Der Blitzkopf

Der Blitzkopf gibt das Licht ab. Er wird auch als »Reflektor« bezeichnet. Diese Bezeichnung finde ich etwas irreführend. Denn es gibt im Bereich der Fotografie auch noch andere Reflektoren – nämlich die, mit denen man Licht umlenken- bzw. eben reflektieren kann. Ich habe nun bereits von Füßen und Schuhen geschrieben, daher bleibe ich beim Blitzkopf:

Seitenansicht eines Blitzgerätes mit schräg nach oben gerichteten Blitzkopf

Systemblitz mit dreh- und schwenkbarem Blitzkopf. Zum integrierten Ausklapp-Zubehör oben komme ich gleich.

Sofern es nicht ein sehr kompaktes Modell sein muss: Kaufen Sie sich kein zusätzliches Blitzgerät, bei welchem man den Kopf nicht drehen und schwenken kann. Ihnen werden dabei wichtige Möglichkeiten der Lichtsetzung entgehen:

Blitzkopf drehen / schwenken

Alle Produktfotografien auf dieser Website wurden mit einem simplen Kamerablitz angefertigt, dessen Kopf einfach nur zur Zimmerdecke oder an eine weiße Wand gerichtet wurde.

Licht- und Kameraaufbau zum Anfertigen von Produktfotografien mit Hohlkehle, Kamera auf Stativ, Blitzgerät
Für solche Fotografien benötigt man kein Fotostudio, keine Softbox und dergleichen. Es geht viel einfacher. Die Voraussetzung ist aber ein schwenkbarer bzw. drehbarer Blitzkopf.
mehrere Abbildungen eines Aufsteckblitzes auf einer Kamera mit je anders gedrehtem Blitzkopf

Durch das Schwenken hoch zur Decke oder durch das Drehen seitlich zur Zimmerwand kann indirekt, also über Bande geblitzt werden.

schematische Darstellung von Lichtstrahlen bei einem indirekten 45-Grad-Blitz über die Zimmerdecke

Durch das indirekte Blitzen über eine (weiße) Wand wird das (harte) Blitzlicht voluminös und weich.

Die Sache funktioniert natürlich nur innerhalb von Räumen bzw. nur dort, wo es eine gescheite großflächige und möglichst weiße Reflexionsfläche gibt. Da ich bei mir daheim teilweise farbige Wände habe, hänge ich hierzu einfach ein weißes Bettlaken auf oder öffne die weiße Tür und erhalte so meinen Reflektor – Mit dem Blitzkopf ziele ich dagegen.

Obacht bei farbigen Wänden: Deren Eigenfarbe wird beim Blitzen dagegen „mitgenommen“ und über das Motiv „gelegt“.

Idealerweise besitzen Sie ein Blitzgerät, dessen Kopf sich um 360° drehen lässt (Es gibt auch Geräte, bei denen dies eingeschränkt ist).

Blitz-Zoom (Lichtkegel ändern)

Als Student hatte ich damals mit vielen alten, günstigen Blitzgeräten von Ebay angefangen, meine ersten Experimente mit Kunstlicht zu machen. Kein einziges dieser Geräte besaß schon folgendes:

Symbolgrafik: Kamera und Aufsteckblitz mit grafischer Verdeutlichung von Brennweite und Blitz-Zoom

Bei modernen Aufsteck-Blitzgeräten befindet sich die Blitzröhre beweglich auf einer Schiene vor einer Linse. Hierdurch ist es möglich, den Lichtkegel zu ändern und zwar adäquat zur Brennweite des (Zoom-) Objektives.

Wozu soll das gut sein? Wenn ich ein leichtes Teleobjektiv nutze, bringt es mir nichts, wenn der Blitz Motivbereiche ausleuchtet, die vom Objektiv gar nicht erfasst werden. Wird hierbei der Lichtkegel auf den eigentlichen Bildausschnitt angepasst (verengt), erhöht sich die Leuchtkraft:

Man spart Energie oder man erhöht dabei die mögliche Reichweite.
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7 Todsünden der Fotografie zeigt dem Leser die Welt von Internet-Communities, Fotoforen und -Katalogen auf und möchte Anreiz zur Selbstreflexion darstellen: »Benötige ich diese Meinungen oder behindern sie mich gar?«

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Objektiv-Zoom und Blitz-Zoom sind standardmäßig synchronisiert – Will sagen: Ändere ich durch Drehen am Objektiv die Brennweite, summt es plötzlich oben im Blitz und die Blitzröhre bewegt sich leicht vor bzw. zurück.

Als Kreativer kann ich dies unterbinden und den Blitz-Zoom (also den Leuchtkegel) manuell definieren: Bei der Verwendung eines Weitwinkel-Objektives kann ich den Lichtkegel sehr eng einstellen und somit nur einen geringen Teil meines Motivs damit ausleuchten – als wäre ich Bühnenbeleuchter beim Theater.

Ich nutze den manuellen Blitz-Zoom häufig, wenn ich indirekt blitze und auf eine eher entfernte Fläche ziele. Hierbei stelle ich den Lichtkegel recht schmal ein. Beim indirekten Blitzen (beispielsweise über die Zimmerdecke) sollte man den Zoom nie im Auto-Modus nutzen. Meist belasse ich den Lichtkegel hier bei einer manuellen Einstellung von 50 mm.

Hinweis: In den Einstellungen des Blitzgerätes müsste sich eine Option finden, bei welcher man definieren kann, ob man eine Kamera im Vollformat nutzt oder eine mit etwas kleinerem Sensor. Denn die Brennweiten-Angaben für den Zoom sind dann je etwas anders (Stichwort → Crop-Faktor).

Bildschirmfoto: Online-Rechner für die Leitzahl
Tipp: Mit meinem Zoom-Leistungsrechner können Sie bei Eingabe einer neuen Zoom-Brennweite errechnen, inwiefern sich dabei die ›Leitzahl‹ (Power-Angabe) des Blitzgerätes verändert.

Integrierter Diffusor

Manche Blitzgeräte besitzen eine integrierte Diffusor- bzw. Streuscheibe. Damit ist dieses Ausklapp-Dings gemeint:

Abbildung eines Blitzkopfes mit ausgeklappter Diffusor-Scheibe

Weil ich dies schon mehrmals gesehen hatte: Man sollte diese Scheibe nicht im Freien verwenden, sofern kein Super-Weitwinkelobjektiv an der Kamera genutzt- oder im Nahbereich fotografiert wird. Es bringt nichts, wirklich – Das Licht wird nicht weicher dadurch außerhalb von Räumlichkeiten. Siehe auch → Sinn eines Aufsteck-Diffusors

Zwei Aufsteck-Diffusoren liegen auf weißem Hintergrund.

Streuscheiben (Aufsteck-Diffusoren) gibt es auch als Zubehör.

Denn diese Streuscheibe ist lediglich das Gegenteil des Zooms: Der Lichtkegel wird maximal vergrößert (die Leuchtstärke jedoch verringert). Nun kann man damit sogar Motive vollständig bis in die Ecken ausleuchten, wenn man ein sehr starkes Weitwinkelobjektiv auf der Kamera verwendet (21 mm / Vollformat).

Weich wird das Licht hierbei jedoch gar nicht (weil sich die Leuchtfläche nicht vergrößert). Nur innerhalb von Räumlichkeiten wird nun noch mehr Licht gestreut werden können: Dadurch werden noch mehr Schatten aufgehellt und dadurch wirken die Motive weicher ausgeleuchtet.

Ich empfehle die Streuscheibe jedoch für diesen Fall:

Blitzgerät ist auf einem Stativ montiert und blitzt gegen einen Schirm.

Wenn Sie das harte Licht eines entfesselten Blitzgerätes gegen / durch einen Blitzschirm bzw. durch eine Softbox schicken möchten, nutzen Sie die Streuscheibe bzw. einen entsprechenden Diffusor-Aufsatz vor dem Blitzkopf.

Ansonsten wäre der Leuchtkegel sicherlich zu eng und die gesamte Fläche des Lichtformers wird gar nicht ausgeleuchtet: Man würde hierbei Potential verschenken.

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Ein solcher Blitzschlüpfer (Universaldiffusor) streut das Blitzlicht für diffuses Licht in Innenräumen, ist für Makro-Aufnahmen relevant und um auch größere Softboxen oder Schirme gleichmäßig ausleuchten zu können.

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Integrierte Reflexionskarte

Diese weiße Blitzkarte kann man oben am Kopf heraus ziehen:

Blitzkopf mit heraus gezogener Reflexionskarte

Wozu ist diese Reflexionskarte (auch ›Bouncer-Karte‹ genannt) gedacht? Sie ist für das indirekte Blitzen über die (weiße) Decke eines Raumes vorgesehen. Nachdem man die Karte heraus gezogen hat, wird hierbei ein geringer Teil des Lichtes nach vorn abgegeben (der Hauptteil nach oben). Hierdurch erhält man zum einen ein Funkeln in den Augen der Porträtierten (»Catchlight«). Zum anderen können Schatten unter den Augen und unter dem Hals aufgehellt werden.

Ein alter Stabblitz mit Zweitreflektor, Schiene und Kabel liegt auf hellem Untergrund.

alter Stabblitz mit zweitem Reflektor

Die Sache mit dem Schatten Aufhellen mit dieser Reflexionskarte funktioniert meiner Erfahrung nach aber nur bei kurzen Distanzen. Ansonsten reicht die geringe, nach vorn abgehende Lichtmenge dafür nicht aus. Früher gab es hierfür Blitzgeräte mit einem Zweitreflektor (mit einer zweiten Blitzbirne), welcher nur zum Aufhellen gedacht war, während der Hauptreflektor nach oben zur Decke gerichtet wird. So etwas wird heute offenbar nicht mehr produziert. Wer keine integrierte Karte hat, kann sich einen solchen Mini-Reflektor mittels Klett- bzw. Gummiband an den Kopf des Blitzgerätes heften.

Jetzt schauen wir uns die Rückseite eines solchen Aufsteckblitzes an:

Das Display und die Grundfunktionen

Auf der Rückseite bietet ein modernes System-Blitzgerät ein schönes Display und einige Bedienknöpfe bzw. ggf. ein Drehrad:

Rückseite eines Blitzgerätes, welches auf eine Kamera aufgesteckt ist.

Die vielen Icons und Angaben verwirren leicht. Zunächst für den regulären Betrieb wichtig wären nur die folgenden Angaben:

  • Betriebsmodus: TTL oder M?

    Belichtungsautomatik oder manuelle Steuerung der Lichtintensität?

  • Blitz-Zoom A oder M?

    Manuelles Einstellen des Lichtkegels oder automatisch synchron zur gewählten Objektivbrennweite?

  • Batterieanzeige

    Wie viel Saft habe ich noch?

Mehr muss man hierbei zunächst nicht beachten: Blitz aufgesteckt, alles in den Auto-Modus und los kann es gehen. Man kann bereits jetzt auch schon einmal mit den manuellen Einstellungen herum spielen. Deren Werte wählt man man bei dem oben abgebildeten Modell mit den Tipptasten aus und mit dem Drehrad ändert man sie. Was dies für die Fotos bewirkt, sieht man ja dann auf dem Display der Kamera.

Für den Anfang reicht es, das Blitzgerät einfach im Automodus (TTL bzw. Auto) zu nutzen. Selbst wenn man dessen Kopf verdreht, wird stets eine richtige Belichtung vorgenommen.

→ bei kompatibler Kamera, versteht sich

Das Display eines solchen Systemblitzes zeigt einem häufig auch einige Grundeinstellungen der darunter sitzenden Kamera noch einmal an: Bei mir den ISO-Wert sowie die aktuell eingestellte Blende. Aktiviere ich die Beleuchtung des Kameradisplays, leuchtet gleichzeitig jenes des Blitzes mit auf – praktisch in dunklen Räumlichkeiten.

Einige typischen Einstellungen

Anhand einiger Display-Grafiken sollen typische Einstellungen am Blitz demonstriert werden. Die Grafiken können per Klick vergrößert werden.

Display eines Blitzgerätes mit diversen AngabenDisplay eines Blitzgerätes mit diversen AngabenDisplay eines Blitzgerätes mit diversen AngabenDisplay eines Blitzgerätes mit diversen Angaben
Das Blitzgerät befindet sich im Automodus »TTL«. Die Belichtung findet völlig automatisch statt. Auch der Zoomkopf befindet sich im Automodus: Der Lichtkegel wird automatisch der Brennweite des Objektives angeglichen (derzeit 35 mm).Das Blitzgerät befindet sich weiterhin im Automodus »TTL«. Aber der Zoomkopf befindet sich im manuellen Modus (»M«): Der Lichtkegel kann manuell bzw. unabhängig vom Objektiv eingestellt werden. Außerdem wurde eine Blitz-Belichtungs-Korrektur (+/-) vorgenommen –  z. B. zum Aufhellblitzen.Das Blitzgerät befindet sich nun im manuellen Modus: Die Lichtleistung kann wie bei einer dimmbaren Stehlampe individuell eingestellt werden (derzeit 1/4 der höchstmöglichen Leistung). Der Zoomkopf jedoch befindet sich im Auto-Modus bzw. verändert sich je nach Objektiv (-Zoom).Das Blitzgerät befindet sich weiterhin im manuellen Modus. Auch der Zoomkopf befindet sich nun im manuellen Modus. Derzeit ist der Lichtkegel sehr eng eingestellt (200 mm).

Dies wären die wichtigsten Punkte, die zu beachten sind. Es gibt noch einige andere Piktogramme – Diese beziehen sich dann auf Spezialitäten wie einen ggf. integrierten Funkempfänger oder auf die Möglichkeit des Blitzens bei sehr kurzen Belichtungszeiten. Bei meinem Blitzgerät gibt es sogar ein Icon, welches vor Überhitzung bei zu eifrigem Betrieb warnt. Sie sollen an dieser Stelle (noch) nicht interessieren.

Es gibt auf der Rückseite eines Blitzgerätes bei eigentlich jedem Modell noch einen manuellen Auslöseknopf: Mit ihm kann man das Blitzgerät auch ohne Kamera zünden.

Die Fokussierhilfe (AF-Hilfslicht)

Vor Jahren war ich einmal auf einer Hochzeit eingeladen und ich wollte dort fotografieren. Ich lieh mir damals extra ein zu meiner Kamera kompatibles TTL-Blitzgerät aus. Bisher hatte ich nur mit alten, manuellen Geräten gearbeitet. Aber dieses Mal musste es flott gehen und ich wollte von der Blitzautomatik profitieren.

Recht schnell bemerkte ich aber eine seltsame Projektion an den Wänden:

Digitalkamera von hinten mit aufgesetztem Blitzgerät und Projektion einer Scharfstell-Hilfe an der Wand

Dieses Autofokus-Hilfslicht (AF-Hilfslicht) kann man natürlich auch deaktivieren.

So etwas hatte ich vorher noch nie gesehen. Ich wusste zu dem Zeitpunkt gar nicht, dass es so etwas gibt: Viele moderne Blitzgeräte besitzen einen eingebauten Projektor, welcher ein Raster auf das Motiv projiziert, wenn es dunkel ist.

Eine Digitalkamera mit aufgesetztem Aufsteckblitz steht vor weißem Hintergrund.

Das AF-Hilfslicht versteckt sich hinter der roten vorderen Kunststoffscheibe am Blitzgerät.

Anhand dieses Rasters kann der Autofokus der Kamera blitzschnell und sehr sicher das Objektiv scharf stellen. Viele Kameras besitzen hierfür ein kleines Hilfslicht. Sobald der Blitz aufgesetzt ist übersteuert dieser bei vielen Kameras das Hilfslicht, da er eine höhere Priorität besitzt bzw. da die Raster-Projektion besser zum automatischen Fokussieren geeignet ist.

Mit dem eigentlichen Blitzen / Beleuchten hat das Fokussier-Raster aber nichts zu tun.

Die Schnellzeit-Synchronisierung

Gute Aufsteckblitzgeräte bieten eine Besonderheit: Die Möglichkeit, auch bei sehr schnellen (kurzen) Belichtungszeiten korrekt zu blitzen. Diese Funktion nennt man »HSS« (High Speed Sync). Sie ist insbesondere beim Aufhellblitzen bei grellem Sonnenlicht gefragt, wenn man nicht abblenden möchte.

Mann steht im Gegenlicht auf einem Balkon vor einem Baum.
Wenn man bei praller Sonne und bei offener Blende blitzen möchte, muss dies bei einer sehr schnellen Belichtungszeit (›Verschlusszeit‹) erfolgen können.

Viele Blitzgeräte (auch der eingebaute) unterstützen dies nämlich gar nicht. Bei ihnen ist bei ca. 1/200 Sekunde Belichtungszeit Schluss. Bei allen schnelleren Zeiten wird das Blitzlicht beschnitten bzw. kommt nicht zur Geltung. Schauen Sie daher bei Interesse in der Bedienungsanleitung Ihres Gerätes nach, ob eine „Kurzzeitsynchronisation“ bzw. »HSS« möglich ist. Diese Funktion muss am Blitzgerät ggf. auch aktiviert sein. → mehr Infos zu HSS

Der integrierte Funkempfänger

Sehr nützlich sind bereits integrierte Funkmodule. Auf die Kamera wird dann noch der passende Sender gesteckt. Allerdings ist die Bedienung m. E. recht irritierend geworden, weil die Hersteller die Funkmodule auch noch mit ›Gruppen-‹ und ›Masterfunktionen‹ ausgestattet haben. Mittels dem eingebauten Funkempfänger kann man diese Blitzer ziemlich problemlos entfesseln bzw. einfach irgendwo im Raum (oder davor) positionieren.

Porträt eines jungen Mannes, sitzend in einer Werkstatt
Funkempfänger sind für das entfesselte Blitzen eine äußerst hilfreiche Angelegenheit. Früher musste man hierfür fehleranfällige Kabel nutzen.

Achten Sie bei Bedarf darauf, dass das Funkmodul auch für eine ggf. vorhandene HSS-Funktion (s. o.) bzw. bei sehr schnellen Belichtungszeiten nutzbar ist.

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Zusammenfassung

Es gibt noch einige weitere Funktionen, welche ein moderner Blitz bietet. Den Sinn hinter einer Stroboskopfunktion fürs Fotografieren habe ich nie richtig verstanden. Sinnvoll ist natürlich ein eingebauter Funkempfänger (oder gar -Sender) bei einigen Modellen. Eine HSS-Funktionalität ist für das Blitzen bei greller Sonne ebenfalls sehr nützlich, sofern die Kamera dies auch unterstützt.

Ansonsten bleiben die Funktionen eines solchen Aufsteckblitzes übersichtlich, auch wenn dies auf den ersten Blick etwas anders ausschaut.

veröffentlicht: 24.10.24 | letzte Änderung: 2.12.24

Der Autor Thomas Raatz steht am Strand vor dem Meer.

Hier schreibt Thomas: Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit der Fotografie und insbesondere bei der Produktfotografie und bei der Porträtfotografie möchte ich nicht mehr auf meine kleinen Blitzer verzichten.

Dies ist eine private Internetseite. Links und Produktanzeigen, die als Werbung gekennzeichnet sind, sind sogenannte "Affiliate-Links" – Kaufen Sie darüber etwas, erhalte ich eine kleine Provision. Für Sie ändert sich der Preis dabei nicht. Vielen Dank, der Autor (Thomas).

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